Hirenalp (nur noch als Jagdhütte genutzt), gesehen vom Krummen Stein. Ganz links am Bildrand, am gegenüberliegenden Kegelkopf, die weiten Böden der Alpe
Giebel
Einleitung
Von den östlichen Seitentälern der Trettach hat jedes seine besondere Eigenart. Man mag das Oytal vielleicht als das schönste empfinden, das geschichtlich interessanteste ist freilich der Traufberg. Schätzungsweise fünf Jahrhunderte lang war er nämlich dauernd besiedelt und zwar nicht nur am Eingang, wie etwa der Dietersbach mit Gerstruben, sondern fast bis in den hinteren Talschluß im Durach. 1333 wird er erstmals urkundlich genannt, zwar nur als Grenzangabe, doch schon 1361 ist dort von Leuten und Gütern die Rede. Es ist klar, daß die damaligen Siedler auch Erschließungsarbeit für die Alpnutzung geleistet haben, denn Viehwirtschaft war ihre Lebensgrundlage. Noch im 16. Jh. zinst ein Hanns Stentzel daselbst (= im Trauchberg) jährlich aus seinen Gütern fünfthalben Centner rocheß schmaltz ..., was wohl als Butter zu verstehen ist. Es mußte den Siedlern also daran gelegen sein, genügend Weide für einen ansehnlichen Viehbestand zu haben.
Leider erfahren wir aber von ihren Alpen sehr lange nichts. Erst kurz vor 1500 hatte Graf Haug von Montfort den Traufberg erwerben wollen und den Bauern großzügige Angebote gemacht. Als er jedoch hörte, daß das ganze Tal Lehen derer von Heimenhofen war, ließ er die Finger davon. Ähnlich erging es dem Immenstädter Konrad Neidegg, der (vielleicht im Auftrag des Grafen?) 1492 die Krautetsalpe erkauft hatte, die hohe Steuer ins Lechtal aber nicht zahlen wollte oder konnte. Dies ist die allererste Nachricht über eine Traufberger Alpe. Erst mit dem Übergang des ganzen Traufberg von den Heimenhofen an den Bischof (das Hochstift) von Augsburg (im Jahre 1559?) setzten exakte Nachrichten in den Lehenbüchern ein. Diese ermöglichen es uns, zusammen mit den Steuerbüchern (wichtig für Hirenalp, die kein Lehen war) und anderen Quellen, eine Art Besitzgeschichte der Traufberger Alpen zu geben.
Es mag bei manchem Leser Befremden oder gar Verwirrung auslösen, daß Eigennamen, sei es von Personen oder Alpen, in teilweise sehr verschiedener Schreibung auftauchen. So bieten die Quellen den heutigen Namen Traufberg z. B. in der Form Trauchberg, Hirenalp als Yren Alb oder Hirnalb, Krautetsalp als Kraudolffs Alb usw. Es handelt sich aber jeweils um das gleiche Objekt. Familiennamen wurden vor allem dann stark verändert, wenn der Schreiber ihren Sinn nicht mehr verstand, wie das etwa beim Namen Schallhas mit der Form Schalloß u. ä. der Fall war.
Hirenalp
Hirenalp, wegen des langen - i - auch Hierenalp geschrieben, stellt unter den Traufberger Alpen eine große Ausnahme dar. Sie wurde nämlich nicht, wie alle anderen Alpen im Lechtal zum Gericht Ehrenberg versteuert. Vielmehr bezog die Steuern der Tigen Rettenberg-Sonthofen des Hochstifts Augsburg. Das dürfte wohl darauf zurückzuführen sein, daß die Alpe von einem Angehörigen des Hochstifts erschlossen wurde oder zumindest ein hochstiftischer Untertan in ihrem Besitz war, als das Holzgauer Drittel seinen ersten Steuervertrag mit den Bewohnern des Traufbergs abschloß, denn diese waren ja Tiroler Untertanen und daher mit ihren Gütern nach Tirol steuerpflichtig. Erst später kam das Prinzip auf, unabhängig von der „Staatsangehörigkeit” des Besitzers alle Güter eines Herrschaftsbezirkes („Staates”) durch diesen zu besteuern.
1531 StAA HA NA Akten 7264 | Vrenalb erstmals schriftlich genannt, fälschlich unter „Wasser Stillach"! |
A. Nach den Lehenbüchern
1559 StAA HA NA Lit. 974, unfoliiert (letzte Seiten) | Jerg Landerer für seine Geschwister und Mutter | 12KW | |
" | Hans Bach von Oberstdorf | 12 KW | |
" | Hans Schraudolf und Jerg Lechner von Hans Bach | 12 KW | |
" | Hans Schraudolf, von der Mutter, Els Riterin | 12 KW | |
1573 HA NA Lit 976 fol.104,104v. | Jerg Cappeler, von Hans Vogler erkauft | 18 KW | |
" | Hans Schraudolf, 12 von Hans Bach erkauft | 18 KW | |
1579 | Schafe der Alpe Mädele, die entlaufen waren, wurden von den Hirten auf deren von Irenalb grund und boden antroffen" | ||
1581 HA NA Lit. 979 fol. 280, 280v. | Hans Schraudtolff von Ob. | 18 KW | |
" | Jerg Kappeler | 18 KW |
Abkürzungen:
StAA = Staatsarchiv Augsburg
HA NA = Hochstift Augsburg, Neuburger Ausgabe
RA = Rentamt Immenstadt
BA = Bezirksamt Sonthofen
HONB = Historisches Ortsnamenbuch von Bayern
W / KW / RW = Weide / Kuhweide / Rinderweide;
1597 HA NA Lit. 980 | Thoman Gerstle von Ob. | 18 W | |
" | Conradt Mutter von den Stiefkindern des Hans Socher | 9 W seit 1583 | |
" | Melcher Mutter (über die Gant?) | 9 W | |
1601 HA NA Lit. 982 fol. 434 - 436 | Thoman Gerstle, von Hans Schraudolf | 18 W | |
" | Conrad Mutter | 9 W | |
" | Melchior Mutter | 9 W | |
1642 Urkunde | Ulrich Blattner und Michael Bader von Ob. sind Besitzer der Heyren Alb | ||
" | Sie verkaufen dem Ulrich Schratt im Traufberg den auf der Alpe anfallenden Mist (als Dünger) um 12 fl (Gulden). Ausgenommen bleibt der Mist, den sie selbst bei der Alphütte benötigen |
Vor 1658 | Yren Alb | ||
Hans und Matheis Erb | 36 W | ||
1658 Lehenbuch HA NA Lit. 983a | Balthas Keberle zue Reichenbach Im Lehenbuch heißt es: Köberle beschwerdt sich diß[er] Lehentax. sey; ein Velliges gebiir[g] vnd lig hoch in der steur, pitet vmb etwas nachlaß. | 36 W | |
Ohne Jahresangaben | Baltes Köberlin von Reichenbach | 36 W | |
" | Hannß Lienhardt, Gerichtsammann zu Ob. | 36 W | |
1694 Lehenbuch HA NA Lit.984a | Yhrn Alb | ||
" | Mathheus Lecher | ein Drittel | (12 W) |
" | Jerg Berchtold | ein Drittel | (12 W) |
" | Hannß Blattner | ein Drittel | (12 W) |
B. Nach den Steuerbüchern | Steuerwert |
Um 1600 HA NA Lit. 1038 fol.127 | Thoman Gerstlin an einem Außzug in Yrenalp | 120 fl | |
1637 HA NA Lit.1037 fol. 72 ebd. fol. 111v. | Michl Bader 24 Küewaiden zue Hurn Alb | 274 fl | |
" | Hans Jeger 12 Küewaiden zue Ihren alb | 140 fl | |
1662 HA NA Lit. 1039 fol. 425 | Balthuß Köberlin von Reichenbach; 36 (Waiden) zue Yrenalb | 360 fl | |
1677 HA NA Lit. 1041 fol. 315v. | Baltus Köberlin, Reichenbach 30 waiden zue Yrenalb NB: diese alb ist zwar mit 360 fl in der Steuer gelegen weylen sye aber ghen andern, gar zu hoch, alß hatt mann 60 fl dauon gethan Randbemerkung: Gerichtsainam zue Oberstorff genomen | 300 fl | |
1682 HA NA Lit. 1149 fol. 147 | Hans Lienhard, Gerichtsammann zu Ob. 36 Waiden zue Hürenalb | nicht zu lesen! | |
Um 1680/1690 HA NA Akten 6987 | Hans Lienhart, Gerichtsammann zu Ob., hat den Spielmannsauern einen Schaftriebweg durch Hierenalb bis an den Warmatsruggen hinauf verkauft. | ||
1692 HA NA Lit. 1166 fol. 140r. | Hans Lienhart, Gerichtsammann zu Ob. 36 Waiden zue Hären alb | ||
1716 HA NA Lit. 1168 fol. 317 | Hans Eberlens witib 18 Waiden zue Hürnalb von ...Lienhart | ||
HA NA Lit. 1168 fol. 317 | Hans [Schwägerle] hat von Martin Schwägerle 18 Waiden zu Hörn Alb so ein Melckhalb | 100 fl | |
1723 HA NA Lit. 988 fol. 432 | Johannes Schwägerle und Weber als Lehenträger der Witwe des Hans Eberlen haben von Hans Leonhardt, Gerichtsammann zu Ob., in der Yhren alb erworben | 36 KW | |
1724 HA NA Lit. 1169 fol. 314 | Matheus Hueber 9 Waiden zu Hürn Alb | 50 fl | |
HA NA Lit. 1169 fol. 462 | Hans Schwägerle 9 Waiden zu Hörn Alb, so ein Melch Alb | 50 fl | |
1732 HA NA Lit. 1170 fol. 460 | Augustin Titscher von Hans Schwegerle 18 Waiden uff Hirn Alb Zusatz: Joseph Weber hat die Helfte Randnotiz: Es gibt das Steuerbuch 1716, fol. 321[an] das anstatt 18 W: auf der Hirnalb 36 gewesen und noch seyen, auch per 200 fl versteuert worden, weilen ...da nachher ein error [= Irrtum] vorgegangen. Daher zu verbessern sein werden anstatt 18 annun 36 Waiden und Steur Tax anstatt 100 fl auch 200 fl | 100 fl | |
1746 HA NA Lit. 1147 fol. 460 | Joseph Weber 36 Waiden auf der Hiirn Alb | ||
1756 HA NA Lit. 1172 fol. 433 | Joseph Weeber 36 Waiden auf der Hirn Alb | 200 fl | |
1758 HA NA Lit. 1173 fol. 614 | Joseph Huber(!!) hats Michel und Martin Vogler in 36 [W] auf der Hirnalb | 200 fl |
C. Spätes 18. und 19. Jahrhundert |
1774 Tiroler Landesarchiv Innsbruck Kat.38,11 | Nicht direkt genannt, da nicht in Tirol versteuert. Als Anliegerangabe: Michel Voglers Alb, einmal auch*Hiren Alb* | ||
1775 1.23 HA NA Akten 6987 | Streitentscheidung um das Holz in der Hirenalp, Hinterling Ek genaht. Die Marken werden zwischen Michael Vogler von Ob. (Hirenalb) und Anton Schratt, Hansen Sohn, festgelegt | ||
1781 Realientaxation HA NA Lit.1301 | Nicht direkt genannt, da Spielmannsauer Besitz. Als Anliegerangabe: Michael Falgers Alb (vielleicht als Michael Fogler zu lesen?), einmal (Nr. 3910) als Hiren Alp | ||
1789 HA NA Akten 6987 | Balthus Wiedemann von Reichenbach wird als Inhaber der Hirenalp von der Gd. Spielmannsau gerichtlich verklagt | ||
1799 Kauf- und Tauschbuch S. 425 IX.28 | Der Streit zwischen Johannes Widemann von Reichenbach Inhaber der Alb Heyrenalb und Ignati Brutscher, Inhaber einer Weide im Trauchberg (wohl Teil von Käserstatt!), unterhalb der Heyrenalb gelegen, wird so entschieden, daß Brutscher den Mist der Alpe jeweils 2 Jahre lang nutzen darf, der Alpinhaber dann wieder 1 Jahr lang; er muß aber verschiedene Verpflichtungen erfüllen | ||
1804 XI.5 Kauf- und Tauschbuch S. 585 | Johannes Widema[nn] von Reichenbach verkauft seine alb Heyrealb an die Gd. Beilenberg, Pfarrei Altstädten, samt dem darin befindlichen hölzernen Milchgeschirr, einem großen Kessel, Dreifuß, Bickhl, albschelle, Kriegsayl und zwai gölter um 1.550 fl | ||
1817 | Alois Es von Reichenbach verkauft die Hirenalpe um 1.280 fl | ||
1832 Liquidationsprotokol | Sennalpe PI.Nr. 3204 und PI.Nr. 3209a mit Alpenwiese 3209b Besitzer: Hs.Nr. 171, Oberstdorf (Tierarzt); zusammengefaßt mit Edelmändelsalp 3200/3201 | ||
1832/33 | Auftrieb: 27 Kühe, 3 Kälber, 20 Geißen Beschlagdauer: 88 Tage, abzüglich Schneeflucht: 82 Tage | ||
1834 Kataster | Andreas Schneider, Hs.Nr. 171, Oberstdorf | ||
1835 Umschreibebuch 189/1 Blatt 234 | Joseph Anton Maier, Spielmannsau Hs.Nr. 4, hat die Alpe von Andreas Schneider um 3.600 fl erkauft. Er zieht später nach Oberstdorf, Hs.Nr. 34. | ||
1848 Stützle, S 26f | Von den 35 Kühen gewinnt man ... circa 32 Ztr. Käse und 2-3 Ztr. Butter, (Zahlen wohl von 1847) | ||
1853 BA SF 2064 und Renov. Grundsteuerkataster Bd. IV, S. 1492 | Hierenalpe, Sennalpe für 35 Kühe, vereinigt mit Edelmändlers Alpe (3202) Inhaber: Peter Schneider vom Kleinen Walsertal, Hs.Nr. 48; 1852 von Joseph Mayer erkauft | ||
1860 | Dertsch (Nr. 458) gibt an: Edelmändle und Hierenalpe, Sennalpe 27 Weiden. | ||
1877 XI. 24 RA Immenstadt 322. Umschreibeheft Bd. 10 Nr. 336 | Claudius Brutscher, Hs.Nr. 252, Oberstdorf, verkauft Hirenalp (3204, 3209 a+b) mit Edelmändlers Alp (3202) an Prinzregent Luitpold von Bayern um 10.500 fl | ||
1900 1. Juli 1902 16. Okt. | Cornelius Freiherr Heyl zu Herrnsheim ertauscht u.a. die Edelmändler Alpe (3202) mit Hirenalpe (3204, 3209 mit 320914) von Prinzregent Luitpold von Bayern gegen Retterschwang | ||
Seit 1924 Meissinger, Almgeographie, S. 69 | nicht mehr beschlagen. |
Krüttetsalb (Krautetsalp, Krautersalp)
Die Alpe ist erstmals beiläufig erwähnt zum Jahr 1492. Der Richter von Ehrenberg trägt damals als einen Streitpunkt zwischen Tirol und dem Grafen Haug von Montfort vor, daß die gemeine Nachbarschaft im Lechtal auf die Krantelsalb (der Kopist von 1529 hat sicher falsch gelesen *Krautetsalb) eine jährliche Steuer auf die Alpe gelegt habe. Der damalige Besitzer, der die Alpe erkauft habe, nämlich der Konrad Neidegg von Immenstadt, verweigere die Zahlung dieser Tiroler Steuer. Die Alpe war demnach schon damals in Privatbesitz, also keine Genossenschaftsalpe.
(Sander: „Die Erwerbung des vorarlbergischen Gerichts Tannberg durch Österreich” usw., Innsbruck 1886, S. 67. Die Quelle dafür liegt im Tiroler Landesarchiv Innsbruck, Hs. 3528.)
1531 wird in einem Alpverzeichnis, das wohl die Wälder in den Alpen samt Floßmöglichkeiten erfassen sollte, die Krautts Alb genannt, fälschlich allerdings unter Wasser Stillach.
(Staatsarchiv Augsburg, HA NA Akten 7264)
Näheres erfahren wir erst, nachdem die Heimenhofen vor 1559 oder 1565 den Traufberg samt der Krautetsalp an den Bischof von Augsburg verkauft hatten und die Alpe in den bischöflichen Lehenbüchern erscheint.
1559 StAA HA NA Lit. 974 u. 982 | Kraudolffs Alb ist 61 Waiden | |||
Ulrich Kappeler, vom Bruder Hans Kappeler | 4 W | |||
vom Bruder Conrad Kappeler | 4 W | |||
von Hans Kündig und Ulrich Schraudolf als Vormünder von Martin Kappelers Erben | 4 W | |||
vom Vater Conradt Kappeler ererbt | 4 W | |||
Wolf Kappeler, vom Vater Conradt Kapeller ererbt | 4 W | |||
vom Schwager Conradt Pach erkauft | 4 W | |||
Jörg Schraudolff | 21 W | |||
Konradt Hainzelman von Conradt Ladner erkauft | 16 W | |||
61W | ||||
Veränderungen: | ||||
Hans Stenzel, von Ulrich Kappeler von Ob. tauschweise erworben | 16 W | |||
Merath Schalloß, von Hans Stenzel ertauscht | 16 W | |||
Merrath Schalhaß, von Hans Stenzel erkauft | 6 W | |||
Conrat Schraudolf, von Merrath Schallhaß erkauft | 8 W | |||
Wolf Kappeler, von Merrath Schallhaß erkauft | 6 W | |||
Hans Schraudolf von Ob., von Merrath | ||||
Schallhaß erkauft | 2 W | |||
1576 ff. StAA HA NA Lit. 979 | Konrad Hainzelman von Conrat Ladner erkauft | 16 RW | ||
Hans Prutscher, Schmid, hat die obigen 16 Weiden von Konrad Hainzelman gekauft ao.1580 | ||||
Thomas Prutscher von Ob. hat diese Weiden nach dem Tod seines Bruders als Träger für dessen Witwe und ihre Kinder im Februar 1587 zu Lehen genommen | ||||
Wolf Kappeler von Ob. hat zu Lehen | 14 RW | |||
Thoma Prutscher, Schmid, hat vorstehende 14 RW von seinem Schwager erkauft, 16.1.1580 | ||||
Conrat Schraudolf von Ob., von Merhart Schalhas erworben | 10 RW | |||
Hans Schraudolf hat eine Weide davon zu Lehen | 1 W | |||
Conrat Schraudolf, Grethen Sohn, Gerichtsammann zu Ob., hat die 8 Weiden seines Bruders Hans erkauft | 8 W | |||
Vorstehender Conrat Schraudolf hat als Lehenträger seiner Mutter | 21 RW | |||
Hans Schraudolf, Grethen Sohn, hat nach dem Tode seiner Mutter 7 der 21 RW ererbt, 5. 2.1583 |
Conrat Schraudolf usw. ebenfalls 7 der 21 RW ererbt | ||||
Michel Seelos von Ob. hat von seinen Ahnen ebenfalls 7 der 21 RW ererbt | ||||
Hans Schraudolf, Hauptmann zu Ob., hat 1584 vorstehende 7 RW von Michel Seelos eingetauscht | ||||
Conrat Schraudolf, Grethen Sohn, hat diese 7 RW vom Hauptmann erkauft und zu Lehen genommen, 1. 2.1587 | ||||
1597 StAA HA NA Lit. 980 | Toma Brutscher von Ob. der Ältere (von seinem Schwager Wolf Kappeler herrührend)- | 14 W | ||
Conrat Schraudolf, Gerichtsammann zu Ob. | 31W | |||
Melcher Schraudolf, für sich und seine Frau, die sie von Hans Prutscher selig ererbt hat (vorheriger Lehenträger: Thoma Prutscher, der *Alt) | 3 W | |||
Thoman Prutscher von Ob., vom Vater ererbt (vorheriger Lehenträger: Thoma Prutscher, der Alt) | 3 W | |||
Hans Prutscher von Ob., vom Vater ererbt (vorheriger Lehenträger: Thoma Prutscher der Alt) | 2 W |
1601 StAA HA NA Lit. 982 | Thoman Brutscher der Ölter von Ob. | 14 W | |
Conrad Schraudolf, Gerichtsammann zu Ob. | 31 W | ||
Melchior Schraudolf, für sich und seine Frau | 3 W | ||
Thoma Brutscher Jung | 3 W | ||
vom Bruder Hans | 2 W | ||
Thoma Brutscher der Ölter von Ob. von seiner Schwester Sabina ertauscht | 3 W | ||
als Lehenträger für die Kinder seines verstorbenen Bruders Hans | 6 W | ||
1619 Urkundenkopie im Copialbuch Jäger, Band 3, S. 155 | Damalige Inhaber waren: Hans Jeckh, Thoman Brutscher (Thomas Sohn), Martin Schrautolph und Hans Schrautolph(Tiefenbach) | ||
1658 Lehenbuch HA NA Lit. 983a | Krauttolfs Alb erträgt 61 Waiden | ||
Simon Schedler von Ob. | 17 W | ||
Michel Ditscher von Ob. | 16 W | ||
Georg Berchtoldt von Ob. | 10 W | ||
Hans Schratt | 7 W | ||
Matheis Schraudolph und Enderle Paulen in der Spielmannsau* | 7 W | ||
Oschwald Graffen witib im Trauchberg | 4 W | ||
vor 1694 | Ulrich Tannhaimer auf der Reithen | 17 W | |
Michel Brutscher | 16 W | ||
Hans Lechardt | 16 W | ||
Jerg Berchtoldt | 12 W | ||
1694 Lehenbuch HA NA Lit. 984a | Matheuß Lecher von Ob. | 16 W | |
zusätzlich: Matheuß Lecher | 1/3 an | 17 W | |
Hanß Blattner von Ob. A | 1/3 an | 17 W | |
Jerg Berchtoldt | 1/3 an | 17 W | |
Jerg Berchtold | weitere | 12 W | |
zusätzlich: Hanß Blattner von Ob. | 16 W |
1723 StAA HA NA Lit. 988 | Hans Bach von Ob., nach Ableben seines Schwagers Matheis Lecher | 19 W | |
Martin Vogler, vor ihm: Hans Prackh hat von Jerg Perchtold von Ob. erworben | 15 W | ||
Matheus Plattner hat vom Vater Hans Plattner | 19 W | ||
Adam Fra[n]ckhenhaus[er] hat diese von Plattner übernommen | |||
1749 StAA HA NA Lit. 1299 | Beschlag: 32 Kühe und 20 Stück Galtvieh vor alten Zeiten: 53 Wayden, 10-12 Wochen lang | ||
1752 StAA HA NA Lit. 1333, fol. 27 - 30 | Inhaber: Matheys Schraudolf von Ob. | 61 W | |
Danach Teilung: Math. Schraudolf | 20 1/3 W | ||
Maria Schöllin (gestrichen) Franz Dornach | |||
(über der Gestrichenen) Thers(?) Riezler | 20 1/3 W | ||
Martin Schmiedeier von Altstädten | 20 1/3 W | ||
Der Anteil der Dornach-Kinder (Lehenträger: Ignati Schöll) war von Johannes Schraudolf jung über Johanna Schöll und Matheys Schraudolf gegangen, jener des Martin Schmiedeier über Joseph Bader, Jacob Prutscher, Schlosser, Anna Schraudolfin. Matheis Schraudolf |
1774 Tiroler Landesarchiv Innsbruck Kataster 38,11 | Mathias Schraudolf von Spielmannsau | 12 KW | |
Maria Schöllin von Ob. | 12 KW | ||
Martin Schmideler von Altstädten | 12 KW |
1778 StAA HA NA Lit. 1833 | Mathes Schraudolf Franz Dornachers Kinder Martin Schmideler | Gemeinsam, jedem stehen Weiden zu | 20 1/3 W |
1559 Realientaxation StAA HA NA Lit.1301 | Mathäus Schraudolf von Spielmannsau | 12 KW | |
Maria Schöllin von Ob. | 12 KW | ||
Martin Schmideler von Altstädten 12 Wochen lang genutzt | 12 KW | ||
dazu Rand-Nachtrag: Stanislaus Beßler von Langenwang | 12 KW | ||
1789 X. 18 Gde.-Archiv Oberstdorf Kauf- und Tauschbuch S. 224 | Xavery Kesser von Bihlerdorf, Pfarrei Seifriedsberg, verkauft dem Alois Schnitzer von Ehrwald, Gericht Ehrenberg, seinen dritten Teil an der Alp Schraudolphsalp samt Geschirr; etc. um 429 fl 48 Kr |
1792 VIII.12 Kauf- und Tauschbuch S. 266 | Narzis Huber verkauft an Johann Keßler im Walsertal seinen dritten Teil an der Kraudis Alp samt Heubath mit 20 Milchstotzen, einem Saur-Kibl, einem Milch Melter usw. um 500 fl | ||
1792 XII.24 Versatzbuch der Gde. Oberstdorf S. 9 | Johann Keßler aus dem Walsertal verschreibt sich der Angelina Mattin um 250 fl und gibt als Versatz seinen dritten Teil an der Schraudolphs Alp (!), Anlieger: Alp Tietterspach und *Franz Schratt | ||
1793 VIII.25 Versatzbuch S. 14 | Johann Keßler im Walsertal verschreibt sich dem Matheis Matt um 500 fl; Versatz: seine Alp Schraudolphsalp (!) | ||
1795 StAA HA NA Lit. 1334 fol. 575 - 577 | Johannes Kösler von Mittelberg im Walsertal, der 20 1/3 Weiden von Alois Schnitzer ausem Tyroll gekauft hat. Schnitzer hat sie von Johann Keeser zu Billerdorf erworben, dieser von Mathes Schraudolf. Kösler muß wegen des dreimaligen Besitzerwechsels allein hierfür 8 fl 8 Kr 2 Hl Veränderungsgeld zahlen! | ||
Er erhält weiter die 20/4 Weiden, die 1778 Franz Dornachers Kinder belehnt und an Narzis Huber verkauft hatten, der sie wiederum an Johannes Kösler weiterverkaufte; Veränderungsgeld: 5 fl 25 Kr 4 Hl | |||
Ferner erhält er die 20/4 Weiden, die 1779 an Martin Schmiedeier verliehen worden waren, der sie an Jos. Bader von Ob., dieser an Franz Schratt von Ob. und schließlich an Johannes Kösler weiterverkauft hat; Veränderungsgeld: 8 fl 8 Kr 2 Hl | |||
Keßler mußte also nicht weniger als 21 fl, 42 Kr, dazu 48 Kr Schreibtaxe bezahlen. Kein Wunder, wenn die Alpe wie „eine heiße Kartoffel” weiterverkauft wurde | |||
Keßler hatte 1795 auch noch das an die Alpe grenzende Maad das Griesthal genannt zur Halbschaid inne. Es war jeweils mit dem Alpanteil zusammen von Mathes Schraudolf an Johann Keser(Bihlerdorf), von ihm an Alois Schnitzer und dann an Keßler verkauft worden. Noch drastischer war die andere Halbschaid gehandelt worden (1778: Mathes Schraudolf —> Anna Schraudolfin —> Jacob Prutscher Schlosser —> Jos. Bader —» Johann Keeser —> 1795: Franz Schratt). Offenbar hatte man es praktisch zur Alpe gezogen und (wann?) dort eine recht große Hütte gebaut, deren Fundamente ja noch sehr gut erhalten sind | |||
1797 IX.6 Kauf- und Tauschbuch S. 361 | Johannes Kesler vom Walsertal verkauft dem Andreas Braxmayr seine alb Krautisalb genannt, steuerbar ins Gericht Ehrenberg welche Küewaiden und beiläufig 90 Schafweiden im Gebirg Merzle umfaßt, samt den Heyaten, 2 Kessel, Milchgeschirr etc. um 2.222 fl; darauf liegen 603 fl Versatz |
1798 StAA HA NA Akten 6742 | Andreas Braxmayr von Ob. richtet eine Bittschrift an die fürstbischöfliche Regierung in Dillingen gegen einen Bescheid vom 16. Juli 1798. Er hat seinen Anteil von Johannes Keßler im Walsertal um 2.222 fl erkauft und muß für die Krauthets Alp nach Tirol jährlich 100 fl Steuer zahlen (87 fl 30 Kr Tiroler Währung) und dulden, daß ihm Anton Schratts Witwe und Johann Schratt den Mist wegnehmen dürfen. Damit ist die Alpe nicht mehr rentabel. Das Mistrecht soll aufgehoben werden | ||
1802 VII.19 Kauf-und Tauschbuch S. 505/506 | Andreas Braxmayr kommt auf die Gant. Aus seinem Besitz wird seine Alpe Crautes Alp um 1.420 fl an den Walser Joachim Keßler verkauft | ||
1803 X.19 Kauf-und S. 540 Tauschbuch | Joachim Keßler vom Walsertal verkauft dem *Johann Übelhör*seine halbe alb Krautes alb mit der Hälfte der Heyath, des Milchgeschirrs und der Hälfte der Schafweiden im Merzle um 727 fl |
1803 XII.ll Kauf- und Tauschbuch S. 546 | Andreas Jochum vom Walsertal verkauft dem Joh. Michael Weber seine Hälfte Clautes alb mit Heyath, Milchgeschirr und Schafgebirgsanteil, alles zur Hälfte, um 740 fl | ||
1811 Steuerkataster Nr. 511, S. 4515 bzw. Fassion 511 | Johannes Bäßler (Beßler) von Mittelberg, Landgericht Bezau, besitzt 20 Kuhweiden zu Krautetsalp | ||
Nr. 383, S. 3688 | Joseph Uibelhör 20 Waiden zu Krautesalp | ||
1823 | Stanislaus Beßler, Hs.Nr. 6 in Langenwang (siehe 1834) | ||
1833 Taxationprotokoll 18. - 23.11.1833 | Beschlag: 42 Kühe, 1 Stier, 12 Geißen |
1834 Kataster 114/IV Auswärtige | Stanislaus Beßler, Langenwang Hs.Nr. 6, besitzt die Pl.Nrn. 4809 (Krugeck) und 4810 (Krautetsalpe). Er hat sie z. T. von Joh. Keßler (aus dem Walsertal) 1818 um 705 fl 24 Kr, z. T. von Jos. Ibelhör (Oberstdorf) 1823 um 672 fl erkauft | ||
1847 | Stanislaus Beßler von Langenwang, als Besitzer der Krautetsalp, erkämpft sich vor dem königl. Appellationsgericht für Schwaben und Neuburg sein Recht auf Wurzelgraben" | ||
1848 Stützle, S. 70/71 | Von ... 50 - 60 Kühen gewinnt man ... ca. 50 Ztr. Käse und 3 - 4 Ztr. Butter (Zahlen vielleicht von 1847) | ||
1853 BA SF 2064 und Renov., Grundsteuerkataster Bd. IV, S. 1475 / Sennalpe für 55 Kühe. | Stanislaus Besler von Langenwang. Die Parzellen am See (3253, 3254 a+b, 3246) werden vermutlich als Vorweide benutzt. | ||
1855] | Johann Georg Keller von Fischen erwirbt Krautetsalp von der Witwe des Stanislaus Beßler | ||
1859 RA Immenstadt 322, Umschreibeheft Bd. 8 S. 1265 1/2 | Johann Michael Kappeler, Gruben Nr. 1, erwirbt die Krautetsalp von Johann Georg Keller, Fischen Hs.Nr. 60, um 7.200 fl | ||
1860 RA Immenstadt Akt 1080 Angabe nach Dertsch HONB Sonthofen Nr. 620 | 57 Weiden |
1870 wie 1859, S. 1265 1/5 | Die Kinder Kappeler (8?) übernehmen die Alpe | ||
1886 | Das „Alpbuch für die Alpgenossen der Krautersalpe” (nur ein Blatt!) verzeichnet als Alpgenossen Leo Kappeler, Konstantin Köcheler, Kaspar Huber, Joh. Ev. Eltrich, Theresia Kappeler von Ob. und Anton Huber von Schweineberg | ||
1890 | Die Erbengemeinschaft (6 Geschwister des Xaver Kappeler von Gruben) verkauft die Krautetsalpe an den „Jockar” (Franz Math) von Birgsau um 12.000 Mark | ||
Seit 1891 | angeblich nicht mehr beschlagen, so Meissinger, „Almgeographie”, S. 69 | ||
1897 2. Juni RA Immenstadt 322, Bd. XXX Kataster Nr. 3219 | Franz Sales Math und Frau Rosina verkaufen die Krautetsalpe (4810 und Krugeck 4809 mit zwei Sennhütten u. a.) um 18.000 Mark an Otto Heinrich, Fabrikant aus Reichenbach a. d. Vils/Württemberg | ||
1901 15. Nov. RA Immenstadt 322, Bd. XXLIV Kataster Nr. 1745 1/2 | Freiherr Cornelius Heyl zu Herrnsheim kauft die Krautetsalpe (4809) mit Krugeck (4809) und zwei Sennhütten samt Grundstücken am Rucken um 50.000 Mark von Otto Heinrich (Besitz-Nr. 1/2 in Reichenbach a. d. Vils) |
Fortsetung folgt